09.07.22

kleine Dochtkunde

Grundsätzlich gibt es folgende Dochte:
- Flachdocht für Paraffinkerzen
- Runddochte für Bienenwachskerzen
- Runddochte für Petroleumlampen (haben wir momentan nicht im Sortiment)
- Stearindochte für Stearinkerzen und Rapswachskerzen
- Teelichtdochte mit und ohne Fuß für Teelichter und kleine Kerzen
- Gartendocht für Gartenkerzen
- Schwimmkerzendocht

Ein Docht besteht aus mehreren langfaserigen verflochtenen Baumwollsträngen und hat die Aufgabe, das Brennmaterial (Wachs) zur Flamme zu transportieren. Die Wahl des richtigen Dochtes ist abhängig von der Kerzenart, Wachsart, Kerzendurchmesser und der Herstellungsweise der Kerze.

Die Dochte werden gereinigt, gebleicht und vorgewachst. Diese Vorbereitung dient dazu, dass der Docht nach verlöschen der Flamme nicht ausglüht und die Kerze ein weiteres mal entzündet werden kann. Weiterhin wird die gleichmäßige Versorgung der Flamme mit Wachs gesichert, was zu einer ruhigen Flamme führt.

Die Art, wie der Docht geflochten ist, bestimmt die Kümmung des Dochtes, damit also die Größe und Form der Flamme. Die Dochtspitze soll sich zum äußeren Flammenrand biegen, damit die optimale Sauerstoffmenge zur Flamme gelangen kann und die Verbrennung vollständig ist. Wenn sich die Dochtspitze in der Flamme befindet ist die Verbrennung unvollständig, Rußbildung ist die Folge.
Ein zu schwacher Docht kann die entsprechende Menge Wachs nicht aufsaugen und zur Flamme transportieren, das Wachs tritt über den Kerzenrand und rinnt an der Kerze herunter. Der zu starke Docht saugt zuviel Wachs auf, der Spiegel flüssigen Wachses ist zu gering, die Flamme gibt Ruß ab.
Im Zweifelsfall lieber den Docht eine Nummer kleiner wählen.

Flachdocht kann für alle Wachsarten und Kerzen verwendet werden, nur nicht für Bienenwachs. Bei Flachdocht ist es egal in welche Richtung er eingelegt wird.
Runddocht kann für alle Wachsarten und Kerzen verwendet werden, auch für Bienenwachs. Ein Runddocht hat eine flache und eine runde Seite. An der flachen Seite bilden die geflochtenen Fäden eine V-Form. Die V-Spitze soll zur Kerzenunterseite zeigen. Andersherum verwendet entsteht bei der Verbrennung ein Aschekegel.

Dochtgröße:
Ist eine Wissenschaft für sich. Es gibt unzählige Tabellen, aber keine verbindlichen. Nehmen Sie folgende "Faustformeln" und experimentieren Sie:
Flachdocht sehr dünn (3x6) für Kerzen bis 3 cm Durchmesser
Flachdocht dünn (3x8) für Kerzen bis 4,5 cm Durchmesser
Flachdocht mittel (3x12) für Kerzen bis 7,5 cm Duchmesser
Flachdocht dick (3x16) für Kerzen bis 10 cm Durchmesser
Flachdocht sehr dick (3x20) für Kerzen über 10 cm Durchmesser

Bei Runddocht sollte die Größen-Nr. dem Kerzendurchmesser entsprechen bis zu einem Kerzendurchmesser von 5,5 cm, darüber sollte die Docht-Nr. größer werden als der Kerzendurchmesser.

Beachten Sie, dass dunkleres Wachs einen größeren Docht erfordert, dass die Dochtwahl auch von Ihrem Geschmack abhängig ist (möchte man einen Laterneneffekt, d.h. der Kerzenrand soll stehenbleiben und von innen heraus leuchten, dann einen dünneren Docht wählen, möchte man keinen Kerzenrand bestehen lassen ist der Docht etwas größer zu wählen, allerdings neigt diese Kerze dann etwas eher zum Tropfen).

Grundsätzlich sollte eine Kerze immer mindestens solange brennen, dass das Wachs bis zum Kerzenrand flüssig geworden ist.